Mein Name ist Wilfried Geyer,
ich bin 62 Jahre alt, verheiratet,
Vater von vier erwachsenen Kindern,
evangelischer Pfarrer im Ruhestand
und Geistlicher Begleiter, in Selbitz ausgebildet.
Zusätzlich bin ich
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Geistlichen Begleiter in Bayern,
Dekanatsbeauftragter für Exerzitien im Evang. Luth. Dekanat Bamberg
und Mitglied im Team für den "Moment am Mittag" im Bamberger Dom.
Vor allem aber bin ich Beter.
Ich sage Gott im Gebet, was mich freut und was mich ärgert und spreche an, was mir zu schaffen macht. Das tut mir gut.
Aus dieser Erfahrung heraus ermutige ich Menschen zu direktem Kontakt mit Gott und spreche mit ihnen über ihre Erfahrungen dabei.
Ich hatte keinen einlinigen Lebensweg:
Ich stamme aus einem volkskirchlichen Elternhaus,
hatte als Kind wenig mit Glauben und Kirche zu tun - eher im Gegenteil,
aber als Jugendlicher eine Art Bekehrungserlebnis.
Deswegen wurde ich schließlich Pfarrer.
Ich war
Vikar in einem evangelischen Dorf,
Pfarrer zur Anstellung in einer katholischen Stadt,
Gemeindepfarrer in einem protestantischen Zentrum,
Anstaltsseelsorger in einem Gefängnis für langstrafige und ältere Jugendliche
und zuletzt Pfarrer der Stadtrandgemeinde Bamberg - St. Matthäus.
Auf meinem Lebensweg habe ich verschiedene Formen der Führung Gottes erfahren:
Ich bin vielen Menschen in sehr unterschiedlichen Lagen begegnet,
habe körperliche, seelische und soziale Krisen erlebt,
habe Erfahrung mit Psychoanalyse und -therapie,
Supervision und Geistlicher Begleitung
und mache regelmäßig ignatianische Exerzitien.
Ich leite ökumenische Exerzitien im Alltag an
und schreibe auch selber welche,
bin Mitglied der "Gemeinschaft christlichen Lebens (gcl)", der Laienorganisation der Jesuiten
und habe eine vergleichbare Gruppe mit Pfarrerskollegen und -kolleginnen begründet.
Ich glaube, dass uns Gott mit dem Leben ein Geschenk machen wollte,
dass er uns neues Leben hinaus verheißen hat
und dass er Kontakt zu uns will.
Ich diskutiere gerne - Gespräche mit Menschen allerdings, denen die Beziehung zu Gott völlig gleichgültig ist, führen nach meiner Erfahrung meist zu wenig.
Zur besseren Einschätzung meiner Person noch einige wichtige Texte von mir.
Aus der Einführung in die Alltagsexerzitien zum Morgensegen Martin Luthers, Herbst 2017
Martin Luther ist für seine Taten berühmt geworden: für die 95 Thesen zum Ablasshandel, für sein Verhalten auf dem Reichstag zu Worms, für seine Schriften, für seine Hochzeit mit Katharina von Bora etc. Er hat viele Dinge gemacht, die ungewöhnlich waren.
Was hat ihm die Kraft für sein Handeln gegeben?
Was hat ihn innerlich geprägt und bestimmt?
Wie sah sein Glaube aus?
Auf diese Fragen wollen wir mit Hilfe des Morgensegens eine Antwort suchen. Dieses Gebet hat Martin Luthers seinem Kleinen Katechismus beigegeben - „wie ein Hausvater sein Gesinde soll lehren, sich morgens und abends zu segnen“. Dem wollen wir nachgehen und Gott bitten, auch uns zu segnen und innerlich wachsen zu lassen - zueinander und zu ihm hin.
Aus der Einführung in die Exerzitien im Alltag zum Vaterunser im Frühjahr 2018
Vergleichbar einem Bett scheinen manchen Menschen die Worte des Vaterunsers. Sie sprechen sie, ohne sich dabei viel zu denken, erleben sie aber als überaus tragfähig.
Anderen sind die Bitten des Vaterunsers nicht so einfach nachvollziehbar. Sie tun sich mit manchen Formulierungen schwer. Ihnen steht Papst Franziskus nahe, der anregt, den Wortlaut einzelner Bitten zu überdenken. Ist es zum Beispiel wirklich Gott, der uns in Versuchung führt – oder warum bitten wir ihn sonst, uns davor zu bewahren?
Zweifellos aber ist das Vaterunser von außergewöhnlicher Bedeutung. Jesus selbst hat uns diese Worte gegeben und es ist wohl nichts Größeres denkbar, als den Herrn und Schöpfer der Welt als Familienangehörigen, als Vater anzusprechen. Hier liegt der Kern unserer Gottesbeziehung und deshalb ist das Vaterunser Thema unserer Alltagsexerzitien.
Aus der Einführung in die Exerzitien zum Glaubensbekenntnis im Herbst 2018
Der Glaube eines jeden Menschen ist persönlich. Äußere Bedingungen, Lebenserfahrung, Denkgewohnheiten und persönliche Vorlieben prägen unser Bild von Gott.
Die Glaubensaussagen einer Religionsgemeinschaft dagegen sind überpersönlich. In ihnen werden Erfahrungen angesprochen, die Jahrhunderte oder Jahrtausende Jahre alt sind.
Das sogenannte apostolische Glaubensbekenntnis ist eine solche Zusammenfassung des christlichen Glaubens. Es bindet zusammen, was Menschen im christlichen Glauben für wesentlich halten.
Natürlich mögen solche Aussagen zeitgebunden sein. Vielleicht aber hat Gott seiner Kirche auch geholfen und es sind im Glaubensbekenntnis wirklich die wesentlichen Dinge unseres Glaubens zusammengefasst.
Wir wollen uns dem stellen, was Menschen vor uns gedacht und mit Gott erlebt haben. Wir hören auf ihre Worte und wollen uns von ihnen anregen lassen. Wir hoffen, wir können von ihren Erfahrungen profitieren, indem sie unseren eigenen Glauben weiten.
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